Fröhlich durch den Regen

Was ich im Bauwagen noch nicht habe, ist ein Regenschirm. Als ich heute Morgen zur Arbeit aufbrach, konnte ich deshalb keinen mitnehmen. Gegen Mittag war ich in Essen mit meinem Seminar fertig und gerade als ich zum Bahnhof aufbrechen wollte, setzte ein Gewitter ein, als ob es kein Morgen gebe. Ich hatte nicht die Wahl zu warten und lief durch das Wetter zur Haltestelle. Aber was soll ich sagen. Es war nicht kalt und lange war ich nicht mehr in einen Sommerregen geraten. Anders als die Dusche am Morgen, die wohl den Schweiß wegspülte, aber ein fades, klammes Gefühl hinterließ, fühlte ich mich durch den Regen erfrischt. Und ich merkte, wie lange ich schon nicht mehr die Luft nach so einem Guß wahrgenommen hatte. Der Geruch katapultierte die Erinnerung zurück, in einen Sommer, von dem ich schon nicht mehr weiß, wann er war. Nur, dass damals nichts die Tage trüben konnte, schon gar kein Regen. Alles war großartig. Und großartig war auch das Gewitter heute. Der Vorteil, wenn man sich mit so viel Spaß nassregnen lässt ist, dass man sich in der Regel nicht erkältet.
Trotzdem- ich war auf dem Rückweg und es machte wirklich nichts aus, dass ich nass wurde. Auf dem Weg zur Arbeit wäre die Sache schon anders. Schließlich sollte ich nicht völlig durchnässt zum Seminar kommen. Man kann nicht alle Konventionen ignorieren, wahrscheinlich nicht einmal viele. Das bedeutet, dass ein Regenschirm für ein normales Leben in unserer Gesellschaft, vor allem wegen der vielen sozialen Verpflichtungen, zumindestens sehr sinnvoll ist. Vielleicht auch notwendig, wenn man öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Womit sich der nächste Gegenstand herausgestellt hätte.

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